Partnerschaftsverein Siegen-Wittgenstein-Spandau-Haveland zu Gast bei REGUPOL in Raumland
Rainer Pöppel, Geschäftsführer, und Philipp Schmitz, Leiter Gesamtproduktion, begrüßten die Gruppe. Nach einer kurzen Sicherheitsunterweisung ging es auch schon los mit einer zweistündigen Werksführung.
Zunächst beschrieb Rainer Pöppel die Firmengeschichte, beginnend mit dem Jahr 1954, als sein Großvater die Idee hatte, Schaumstoffabschnitten der Möbelindustrie ein neues Leben zu geben, z.B. in Form von Sportmatten. Heute zählt REGUPOL zu den weltweit führenden Verarbeitern von wiedergewonnenen Elastomeren. Daraus entstehen leistungsstarke Sportböden, Fallschutzböden, Antirutschmatten zur Ladungssicherung, Produkte zur Trittschalldämmung und Schwingungsisolierung sowie Schutz- und Trennlagen für Bauanwendungen.
Die Gäste konnten auf ihrem Rundgang durch die Werkshallen erfahren, wie aus End-of-Life-Tire und Polyuretan, ähnlich wie eine Backmischung, ein Gemisch entsteht, das dann in Behälter gefüllt wird mit einem Gewicht von bis zu 3,6 Tonnen. Nach einer kurzen Phase der Aushärtung entstehen daraus Zylinder, die dann später zu Bodenbelägen mit einer Stärke zwischen 2 bis 32 mm Dicke verarbeitet werden können. Mehrere Hundert Kilometer Bahnen entstehen so wöchentlich im Werk in Raumland. Die Besucherinnen und Besucher des Partnervereins waren von den verschiedenen Anwendungen und Produkten überrascht und zugleich begeistert. Nach einer kleinen Stärkung schauten sich die Besucher noch an, wie die letzten Handgriffe an den Produkten vorgenommen werden, bis diese dann auf Lkw verladen und an die Kunden geliefert werden.
Der Partnerschaftsverein unternimmt regelmäßig Fahrten in den Kreis Siegen-Wittgenstein und nach Berlin. Die enge Partnerschaft besteht seit Anfang der 1950er-Jahre. Auf der Homepage des Partnerschaftsvereins heißt es zu den Anfängen: „Über den Deutschen Städtetag wurde zu diesem Zeitpunkt der Kontakt mit dem damaligen Landkreis Siegen gesucht. Die Idee: Kinder aus Berlin sollten in das ländliche Siegerland zur Erholung entsandt werden. In dieser Situation beschloss der Kreisausschuss des Landkreises Siegen, eine Hilfsaktion für Berliner Kinder durchzuführen. Die Siegerländer wurden aufgerufen, kostenlose ,Pflegestellen‘ bereit zu stellen, um erholungsbedürftigen und gesundheitlich angeschlagenen Kindern einen mehrwöchigen Aufenthalt zu ermöglichen. Nach kurzer Zeit konnten bereits 67 Pflegestellen an das Hauptjugendamt Berlin-Spandau gemeldet werden. Und so kamen bereits im Jahre 1951 die ersten Kinder aus Berlin ins Siegerland. In den Folgejahren wurde die Ferienhilfe beibehalten bzw. weiter ausgebaut. Teilweise konnten bis zu 400 Kinder pro Jahr im Siegerland begrüßt werden.“
„Wir sind sehr froh, dass sie uns heute bei REGUPOL besucht haben - und wir wünschen Ihnen einen weiterhin spannenden Ausflug in der Region. Sie haben heute ein Recyclingunternehmen kennengelernt, das schon nachhaltig war, als noch kein anderer das Wort fehlerfrei buchstabieren konnte“, verabschiedet Rainer Pöppel die Gruppe. Ihm wurde von den Gästen aus Spandau ein Präsent als Dank für die Werksführung überreicht.
